1. Kindertrauergruppe vom Kinder- & Jugendhospizdienst Lörrach

https://www.malteser-kinderhospizdienst-loerrach.de/

2. Kindertrauergruppe „ tapfere herzen“

ist eine Trauergruppe für Kinder, in deren Familie jemand gestorben ist. Hier erfahren die Kinder, dass sie in ihrer Trauer nicht alleine sind, da die anderen Kinder ein ähnliches Schicksal haben. Es wird ihnen bewusst, dass der Tod Teil unseres Lebens ist und Verlust und Trauer zum Leben dazu gehören. Weil Kinder ihre Trauer nicht unbedingt in Worte fassen oder durch Weinen ausdrücken, bekommen sie hier Ausdrucksmöglichkeiten im Spiel, durch kreatives Gestalten und Rituale. Dies stärkt sie, ihren eigenen Weg durch die Trauer zu finden.
„ tapfere herzen“ ist ein kostenloses Angebot der Ambulanten Hospizgruppe Grenzach-Wyhlen in Kooperation mit Kinderland gGmbH Lörrach. Es richtet sich an Familien aus dem Landkreis Lörrach. Eine Anmeldung ist erforderlich. Zwei ehrenamtliche qualifizierte Kindertrauerbegleiter der ambulanten Hospizgruppe, Frau Berndt und Herr Weber, leiten die Gruppe. Telefonische Auskunft bei Frau Mauch, Telefon 07621 – 163395-0 oder tapfereherzen@kinderland-loerrach.de

Treffpunkt „ tapfere herzen“: Baumgartnerstr. 14, 79540 Lörrach, 1 x monatlich samstags 14:15 Uhr bis 16:45 Uhr

Weitere Infos unter http://www.hospizambulant.de/veranstaltungen.html



Kinder- und Jugendlichetrauer-Begleitung durch Nina Thömmes

Warum dieses Angebot?

Der Tod eines Elternteils, von Geschwistern oder Großeltern kann für Kinder und Jugendliche eine schwere psychische Belastung sein. In dieser Situation ist Trauer eine hilfreiche, gesunde und natürliche Fähigkeit.

Sie hilft, schmerzhafte Verluste zu begreifen, diese ins eigene Leben zu integrieren und sich wieder neu zu orientieren. Kinder trauern anders als Erwachsene, die Gefühle können schnell wechseln. Manche Kinder weinen, sind aggressiv oder wütend. Andere sind auf den ersten Blick albern, fröhlich und ausgelassen und verhalten sich so, als ob nichts geschehen wäre.

Folgen können sein: Schlafstörungen. Alpträume, Rückgang von Schulleistungen, Gereiztheit und Launenhaftigkeit, starke Trennungsängste, Rückkehr bereits abgelegter Verhaltensweisen (Daumenlutschen, Bettnässen), große Angst um die noch lebenden Angehörigen, Vorwürfe gegen sich und andere, Schuldgefühle.

Kinder und Angehörige in Trauer

Kinder spüren sehr genau, wenn die Angehörigen selbst stark mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt sind.

Oftmals leugnen sie deshalb ihre eigenen Trauergefühle, um die Angehörigen nicht noch mehr zu belasten.

Sie verlieren durch den Todesfall nicht nur den Verstorbenen, sondern zum Teil auch die lebenden Angehörigen. Diese verhalten sich anders, geprägt von der eigenen Trauer.

Durch die Rücksichtsnahme der Kinder bleibt ihre eigene Trauer im Hintergrund und sie trauen sich nicht, ihre Fragen zum Tod zu stellen.

Geborgen in der Trauergruppe

Viele Kinder sind mit ihren Sorgen, Fragen, Ängsten und ihrer Wut alleingelassen und können nicht einmal mit ihren Freunden darüber reden, denn diese haben nicht ihre Probleme. lm geschützten Raum der Gruppe erfahren Kinder, im Kontakt mit anderen trauernden Kindern, dass sie mit ihren Gefühlen nicht alleine sind. Kinder sollen dabei unterstützt werden, ihre eigenen Trauergefühle zuzulassen, sowie mit Aggression, Schuld- und Angstgefühlen umzugehen. Gemeinsam wird der Blick auf ihre Kraftquellen und in die Zukunft gerichtet. Es ist wichtig für Kinder, einen geschützten Ort zu haben, an dem alle Fragen und Gefühle sein dürfen.

Eine zentrale Aktivität in der Gruppe ist die liebevolle Erinnerung an die Verstorbenen. Dies geschieht mit Hilfe kreativer Angebote, z.B. in Form von Erinnerungsbüchern. Die kreativen Angebote bauen Brücken von der Vergangenheit in die Zukunft. Ein Besuch der Gruppe ist auch dann empfehlenswert, wenn der Todesfall schon mehrere Jahre zurückliegt. Oft gibt es noch unbeantwortete Fragen und das Bedürfnis sich an den Verstorbenen zu erinnern.

Unterstützung durch einen Therapiehund

Für manche Kinder ist es leichter, im ersten Schritt auf einen Hund zuzugehen, als mit einem Erwachsenen Kontakt aufzunehmen. Ein Hund stellt keine Fragen, ist einfach da, kommentiert nicht und gibt Trost über das Streicheln. Der Hund ist ein Helfer, der Dinge vermittelt, die man mit Worten nicht sagen kann. Er ist eine Brücke zwischen der Trauerbegleiterin und dem Kind. In der Trauergruppe ist ein ausgebildeter Sozialhund zur Erleichterung der Trauerbegleitung dabei. Durch diese tiergestützte Begleitung in der Trauerarbeit können sich Kinder über den Kontakt zum Hund besser öffnen und Trost erleben.

Professionelle Trauerbegleitung durch Pädagogin Nina Thömmes

Nina Thömmes (52) ist diplomierte Pädagogin mit Weiterbildungen in systemischer Familientherapie, Psychotraumatologie und zertifizierte Trauerbegleiterin für Kinder- und Jugendliche (gemäss den Standards des Bundesverbandes Trauerbegleitung, BVT e.V.) sowie Mitglied der ambulanten Hospizgruppe Schopfheim.

Sie begleitet seit 2010 Kinder- und Jugendliche bei Trauer. Mit ihrem Hund Pekko absolvierte sie 2011 die Ausbildung zum Sozialhundeteam in der Blindenführhundeschule Allschwil, CH.

Die Trauergruppe trifft sich regelmässig wöchentlich oder auf Wunsch vierzehntägig für eine bis anderthalb Stunden zu vereinbarten Terminen. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Davor findet ein Kennenlerntermin mit den Erziehungsberechtigten, dem Kind, Nina Thömmes und dem Hund Pekko statt. Auch Einzeltermine sind möglich

Kosten: Wir bitten um einen Eigenanteil.

(Sprechen sie bitte mit uns, wenn Sie keinen Eigenanteil finanzieren können, wir finden eine Lösung.)

Anmeldung per E-Mail:

Nina Thömmes: nina.thoemmes@gmail.com

Dort erhalten Sie auch den Flyer mit Fotos von Pekko und Frau Thömmes

6 Kommentare zu „Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen

  • 16. Januar 2019 um 17:01 Uhr
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    Für jeden Menschen kommt eine Zeit, in der ein wichtiger, lieber Mensch ihn verlässt. Oft ist das mit Schmerz und Trauer verbunden, besonders bei den Kindern. Ich finde es sehr gut, dass es Therapiehunde gibt, die die Kinder in schwieriger Zeit unterstützen können.

  • 6. Juli 2020 um 15:27 Uhr
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    Ich finde es schön, dass es auch Trauergruppen für Kinder gibt, wo sie erfahren, dass sie in ihrer Trauer nicht allein sind. Wir waren gestern bei einer Kinderbestattung von einem befreundeten Paar, deren Tochter Krebs hatte. Da habe ich schnell gemerkt, dass Kinder anders trauern als wir Erwachsenen.

  • 26. Oktober 2022 um 14:30 Uhr
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    Mir persönlich gefällt der detaillierte Beitrag sehr. Ich habe mir beim Durchlesen schon einige Informationen über die Trauerbegleitung von Kindern aufgeschrieben. Vielen Dank für den erstklassigen Blog.

  • 30. Mai 2023 um 13:26 Uhr
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    Danke für diesen Beitrag. In meinem näheren Umfeld habe ich mitbekommen, dass zwei Geschwister ihre Großmutter verloren haben, die Beiden sehr wichtig gewesen ist. Aktuell plant die Familie die Bestattung und versucht herauszufinden, welche Vorbereitungen, wie beispielsweise das Waschen der verstorbenen Person, noch gemacht werden müssten. Hoffentlich können sich alle in Frieden verabschieden.

  • 19. Oktober 2023 um 14:02 Uhr
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    Nach kurzer Zeit der Recherche habe ich ein Bestattungsinstitut gefunden, dass die Beisetzung meines Urgroßvaters organisiert hat. Daher konnten mein Mann und ich uns besser auf die Kinder konzentrieren und haben uns besser aufgehoben gefühlt. Dafür sind wir sehr dankbar.

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